DAS PROJEKT IST ABGESCHLOSSEN – HIER DER ANSCHAULICHE Verweilspuren_Bericht
Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben.
Mobilität bedeutet Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe. Sich durch die (Stadt-)Landschaft bewegen und in ihr aufhalten ist eine Form, in der Gesellschaft vorzukommen und wahrgenommen zu werden.
Das Projekt „Verweilspuren durch Neubau – Design for all im öffentlichen Raum“ setzte sich mit diesem Anspruch auseinander.
AKTUELL SIND NOCH ÜBERALL IM BEZIRK DIE PLAKATE ZU SEHEN,
die Spektakel dazu haben im Juni stattgefunden.
Mit unseren Interventionan machten wir darauf aufmerksam, dass wir als verschiedene Verkehrsteilnehmende auch sehr verschiedene Anforderungen haben: Dazu verwenden wir Tafeln, Plakate, Lose und performative Elemente.
Die Eröffnung fand am Donnerstag, 2. Juni an der Ecke Stiftgasse Burggasse statt.
Die Theatergruppe war großartig und wir haben nebst Parolen auch ein Lied gegrölt – nein, natürlich haben wir ganz dezent gesungen, wie es sich für ältere Menschen gehört 😉
Für „Radio Widerhall“ hat Eva Neureiter mit Lisa, Ulli, CLaudsch, Walter und Hedi über die „Verweilspuren“ gesprochen. Neben grundsätzlichen, organisatorischen, bürokratischen Infos und Erfahrungsberichten über das Projekt selbst blieb auch noch Zeit für Utopien von mehr Bewegungs-Frei-Raum für alle. Aber hört selbst ?
Hier gibt es ein Video von Renate Sassmann (Renate Sassmann auf Youtube ) von der Eröffnungsaktion am Donnerstag 2. Juni:
https://www.youtube.com/watch?v=fQXUjmveqPQ
Und hier unsere Tafeln (in den Workshops unter Leitung von Ulli Klepalski produziert)
Die Umzugsprozession am Donnerstag, 9. Juni, wurde wegen Schlechtwetter unter das Dach vor der Hauptbücherei verlegt, wo wir viele Passant:innen für das Thema interessieren konnten.
Eine weitere Verweilspurung von der Westbahnstraße über die Zieglergasse und weiter durch die Burggasse, wo wir wieder verweilten bildete den (vorläufigen?) Abschluss unserer „Prozessionen“ fand am Donnerstag, 23. Juni statt.
Es gab wieder
- jede Menge Information und Parolen parolen-verweilen
- eine Tanzperformance mit der Gruppe Herztanz
- punkige G’stanzln, von Kurt Winterstein extra für dieses Spektakel verfasst
…………………… viele ernste Themen also und viel Spaß!
Der Hintergrund unserer Überlegungen
Der Bezirk Neubau ist geprägt von vielen und vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und wird obendrein durch ein reichhaltiges gastronomisches Angebot belebt.
Das Image des Spittelbergs wie auch des 7. Bezirkes ist insgesamt „jung und dynamisch“.
Was für die einen höchst einladend und erfreulich ist, schafft für andere Barrieren. Beispielsweise sind Gehsteige mit Schanigärten stellenweise so stark zugebaut, dass ein Durchkommen mit Rollator oder Kinderwagen schwierig ist. Andere Zonen in Neubau wiederum werden vom Durchzugsverkehr dominiert. Somit ist konsum- oder verkehrsfreier öffentlicher Raum rar.
Mit unseren Interventionen wiesen wir auf Ausschlüsse hin.
Wir forderten damit die Möglichkeit zur Kommunikation und das Recht, den öffentlichen Raum zu nutzen – nämlich so, wie es unseren Lebensvorstellungen und unseren Bedarfen und Bedürfnissen entspricht. Also auch das Recht auf Verweilen, auf konsumfreie Mußezeiten, auf Entschleunigung und nicht zuletzt auf Platz für weniger attraktive Fortbewegungsmittel. Denn die Stadt gehört auch denen, die vorübergehend Krücken brauchen und denen, die einen Rolli nutzen…
Darauf machten wir mit temporär eingesetzten Tafeln aufmerksam, die auf unsere Ansprüche als alte oder behinderte Menschen, als Langsame oder Bedächtige, als Kinder und Lasten Tragende und Erholungsbedürftige oder als Stadtflanierende und Genießende verweisen.
Gefördert aus dem Kulturbudget des Bezirks Neubau